Spuk & Grusel

Das Grubenbuch – Chuck Wendig

Autor: Chuck Wendig

Verlag: Panini Verlag

Preis: 18,00€

ISBN:978-3-833-24277-9

Seitenzahl: 600

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 25.10.2022

Hier geht es zur Verlagsseite

Handlung

Jahre nach seiner gewalttätigen Kindheit kehrt Nate mit seiner Frau Maddie und seinem 13-jährigen Sohn Oliver in sein Elternhaus zurück. Schon kurz nach dem Einzug geschehen merkwürdige Dinge, Tiere verhalten sich seltsam und auch die Bewohner scheinen sich Stück für Stück zu verändern. Nate verfolgen die Geister seiner Vergangenheit, seine Frau Maddie beginnt gespenstische Skulpturen herzustellen und diesen Leben einzuhauchen und auch die dunkle Seite ihres Sohnes Olli wird durch dessen Freund mehr und mehr nach außen gekehrt. Doch das furchterregendste lauert in den Tiefen der örtlichen Kohlegrube und droht, entfesselt zu werden…

Mein Fazit

„Das Grubenbuch“ ist ein atmosphärisch düsterer Horrorroman mit Bezügen zu Science Fiction und einer Portion schwarzer Magie. Trotz kurzer Kapitel, welche ich sehr gut finde, und vielen Perspektivwechseln hat der Autor es geschafft schon nach wenigen Seiten mit zunächst kleinen und sich dann steigernden Nuancen eine düstere und unheilvolle Stimmung zu kreieren und diese das ganze Buch über zu erhalten. Auch die Charaktere sind vom Autor mit viel Sorgfalt konstruiert und entwickeln mit zunehmender Seitenzahl eine immer düstere Aura. Gut gefallen hat mir außerdem der Einstieg in das Buch, die Schilderung des Serienmörders Reed konnte mich direkt auf den ersten Seiten fesseln.

So wie die Aura der Figuren mit zunehmender Seitenzahl düsterer wurde, so nahm leider aber auch meine Begeisterung für das Buch ab. Dies lag vor allem an der zunehmenden schieren Masse an parallelen Handlungssträngen, mit welchen man als Leser quasi überladen wurde. Zwischenzeitlich haben sich die Geschehnisse nur so überschlagen, leider hat mich das als Leser nicht gefesselt, sondern teilweise nur verwirrt zurück gelassen. Die erste Hälfte des Buches hat mir noch sehr gut gefallen, die atmosphärische und düstere Stimmung, die Entwicklung der Charaktere und die schon zu Beginn zahlreichen Handlungsstränge konnten mich begeistern, ließen aber im Gegensatz zur zweiten Hälfte des Buches auch einen roten Faden erkennen, welcher in meinen Augen mit zunehmender Seitenzahl leider verloren geht.

Ein weiterer Schwachpunkt des Buches ist in meinen Augen auch das Springen zwischen verschiedenen Genres. Der Horroraspekt des Buches ist für mich leider nur im ersten Drittel, maximal noch bis zur Hälfte wirklich vorhanden und wird dann von Science Fiction und einer großen Portion Magie überlagert. Hier wollte der Autor in meinen Augen zu viel auf einmal. Ich hätte mir hier mehr soliden Horror und weniger Übernatürliches gewünscht. Die zu Beginn vielversprechende Geschichte um den Serienmörder Reed fällt hier in meinen Augen auch diesem Punkt zum Opfer. Auch wenn am Ende gefühlt alle losen Stränge zu einem Endstrang zusammengefunden haben, wäre eine abgespecktere Handlung und auch einige Seiten weniger in meinen Augen sinnvoll gewesen. Zum Ende hin habe ich die Seiten teilweise nur noch überflogen und auch der Showdown konnte mich nicht mehr richtig fesseln.

Insgesamt eine vielversprechende Grundidee, die in meinen Augen leider nicht gekonnt umgesetzt wurde. Eine tolle atmosphärische düstere Stimmung konnte hier leider nicht für zu viele und wirre Handlungsstränge, den fehlenden roten Faden und dem in meinen Augen nicht gelungenen Genremix entschädigen.

Bewertung

Ich vergebe 2,5/5 Punkten.

Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Dir könnte auch folgendes gefallen

Keine Kommentare vorhanden

Antwort schreiben