Dystopie, Meine Empfehlungen

Die Bestimmung – Veronica Roth

Autor: Veronica Roth

Verlag: cbt

Seitenzahl: 480

Preis: 17,99€ (TB)

ISBN:978-3-570-16131-9

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 19.03.2012

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 Handlung

Tris ist 16 und kurz davor sich für eine der fünf Fraktionen zu entscheiden, die das Leben der Menschen in der Gesellschaft bestimmen. Ist sie selbstlos wie die Altruan? Friedfertig wie die Amité? Ehrlich und freimütig wie die Candor? Intelligent wie die Ken? Oder furchtlos wie die Ferox? Welche der folgenden Tugenden wird fortan ihr Leben bestimmen und welche Fraktion ihre Familie ersetzen? Ein Test, dem sich jedes Mitglied vor der Entscheidung unterziehen muss, soll sie bei der Wahl unterstützen. Doch Tris kann keiner Fraktion zugeordnet werden, denn sie ist eine Unbestimmte und trägt prägende Eigenschaften der Altruan, Ken und Ferox in sich. Ein gefährliches Los, denn immer mehr Unbestimmte werden beseitigt.

Trotz Buchverfilmungen etc ist der ganze Hype um die Divergent-Reihe bisher an mir vorbei gezogen. Da ich grundsätzlich (guten) Dystopien nicht abgeneigt bin, war es an der Zeit diese Trilogie genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Cover

Das Cover ist ein wahrer Hingucker. Auch wenn es wahrscheinlich zunächst eher jugendliche Leser ansprechen wird, kann man nicht dementieren, dass es dennoch ein wahrer Eyecatcher ist.

 

Schreibstil/Aufbau

Die Autorin versteht es mit einem spannenden Schreibstil gekonnt den Leser zu fesseln, auch wenn die Sprache an sich nicht wirklich auffällig ist. Die Spannung ist zum Greifen nahe und man kann gar nicht anders als Seite um Seite weiterzulesen. Man erlebt das Geschehen ausnahmslos aus der Perspektive der Protagonistin. Einige einleitende Kapitel mit allgemeinen Informationen zum Fraktionssystem führen den Leser zunächst (behutsam) in die Handlung und die thematisierte Gesellschaft ein, um dann auch schon rasant loszulegen.

 

Charaktere

Trotzdem der Roman vornehmlich Jugendliche ansprechen wird und dabei natürlich das klischeehafte Liebespaar nicht fehlen darf, konnten die Figuren mich dennoch überzeugen. Besonders die Protagonistin Tris wuchs mir schnell ans Herz. Ist sie zu Beginn der Handlung noch das schüchterne unentschlossene Mädchen, beginnt man als Leser dennoch schnell eine positive und angenehme Entwicklung in ihrer Persönlichkeit zu erkennen, die sie zu einer sehr angenehmen und starken Protagonistin machen. Besonders angenehm finde ich dabei, dass die Autorin bewusst Raum für Fehler ließ und die Figur so, in meinen Augen, nicht oberflächlich und glatt, sondern mithilfe von Ecken und Kanten eine „runde“ Protagonistin wurde.

Auch die anderen (Neben-) Charaktere finde ich sehr passend gestaltet. In der Aufteilung lassen sich sicherlich einige klischeehafte Strukturen erkennen.  Dennoch kann bei den (Neben-)Figuren durchaus von (un)angenehmen (ja, manchmal muss man eine Figur schließlich auch ätzend finden) Charakteren mit Ecken und Kanten sprechen, die mich überzeugen konnten!

 

Mein Fazit

Lange Zeit habe ich um „Die Bestimmung“ einen großen Bogen gemacht, rückblickend weiß ich eigentlich überhaupt nicht wieso. Ich habe das Buch verschlungen und keine einzige Leseminute bereut. Anfangs hatte ich schon meine Bedenken, dass mich hier wieder eine dieser klischeehaften Teenieromane mit einer eklig kitschigen Liebesbeziehung erwarten würde.

Natürlich findet sich zur tapferen und kämpferischen Tris auch sehr bald ein ebenso kämpferischer und unerschrockener junger Mann. Doch die Liebesbeziehung bandelt eher langsam an und was für mich viel wichtiger ist; sie verdrängt die eigentliche Handlung nicht in den Hintergrund. Klar, einige kitschige Passagen gibt es schon, doch diese fand ich sehr erträglich und haben das Buch sogar aufgewertet und einen schönen Kontrast zur „harten“ Handlung gegeben haben. Und ich meine, eine Prise Liebe hat schließlich noch niemandem geschadet, oder?

Die Handlung ist absolut spannend und auch die Idee die Gesellschaft in fünf Fraktionen aufzuteilen fand ich klasse, allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass sich die meisten Menschen der Gesellschaft nur auf ein vorstehendes Charaktermerkmal festnageln lassen und dementsprechend wirklich nur eine Fraktion wählen könnten.

Die einzelnen Charaktere, ob Protagonist oder Nebenfigur, konnten mich mit ihren Ecken und Kanten überzeugen. Toll fand ich auch, dass man eigentlich bei (fast) allen eine Entwicklung erkennen konnte. Ich bin gespannt, wie es da weitergehen wird.

Ich hätte gerne noch mehr über die Geschichte der Stadt erfahren, bzw nähere Erläuterungen wie es überhaupt dazu kam, dass sich die Menschheit nur auf die eine Stadt reduziert hat. Möglicherweise wird dies jedoch auch in den nachfolgenden Bänden der Reihe thematisiert.

Abschließend vergebe ich 4,5/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.5

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