Krimi & Thriller

Zerschunden – Michael Tsokos, Andreas Gössling

Autor: Michael Tsokos, Andreas Gössling

Verlag: Droemer – Knaur

Seitenzahl: 432

Preis: 14,99€ (TB)

ISBN:978-3-426-51789-5

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.10.2015

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 Handlung

Ein Serienkiller hält europaweit die Polizei in Atem. Er ist blitzschnell, schlägt immer in der Nähe von Flughäfen zu und unberechenbar. Seine Opfer sind alleinstehende und ältere Damen, die er überfällt und mit einer merkwürdigen Signatur beschriftet. Eines dieser Opfer landet auf dem Tisch des Rechtsmediziners Fred Abel. Entgegen aller Erwartungen ist schon bald ein Verdächtiger gefunden, ein enger Freund Abels, dessen Tochter im Sterben liegt. Doch ist dieser wirklich der Täter? Fred Abel beginnt auf höchst eigenwillige Weise selbst zu ermitteln.

 

Cover

Das Cover ist interessant gestaltet und lässt wohl das Herz eines jeden Krimiliebhaber höher schlagen. Dunkle Nuancen und ein einprägsamer Titel machen Lust auf mehr und die Aufschrift „True-Crime-Thriller“ lässt bei mir unweigerlich Gänsehaut entstehen.

 

Schreibstil

Als Leser erlebt man das Geschehen aus Sicht des Protagonisten Fred Abel, auch werden zwischendurch immer mal wieder einzelne Kapitel aus der Sicht des Mörder eingeschoben. Die Kapitel an sich sind relativ kurz gehalten und enthalten gleich zu Beginn wesentliche Informationen wie Ort, Datum und Zeit, dies hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und versteht es den Leser zu fesseln. Besonders interessant sind dabei die sehr sachlich geschilderten Sektionen und forensischen Fakten.

 

Charaktere

Besonderheiten sind bei den Charakteren nicht zu entdecken. Der Protagonist, Fred Abel, ist ein recht angenehmer Geselle, auch wenn er sehr von sich überzeugt zu sein scheint. Man erfährt zwar alle notwendigen Inhalte über das Leben der Figur und Fred Abel an sich, aber dennoch erschien er mir vor allem als Protagonist doch zu oberflächlich. Als beruflich sehr eingebundener Rechtsmediziner scheint er trotz allem ein Privatleben und eine funktionierende Beziehung zu haben. Diesen Punkt finde ich ziemlich gut, da man in Kriminalromanen ja häufig den Eindruck vermittelt bekommt die Polizisten oder ähnliche vorkommenden Berufe im betreffenden Genres hätten wenig funktionierende Beziehungen und ebenso wenig Privatleben.

Ansonsten lassen sich nicht viele Worte für die weiteren Charaktere finden, da diese allesamt angenehm sind, aber eben nicht sonderlich hinaus stechen und mir leider doch oberflächlich erscheinen. Einzig der Mörder, aus dessen Perspektive man hin und wieder einige Zeilen zu lesen bekommt, sticht mit seiner doch schon psychotischen Persönlichkeit heraus. Ähnlich verhält es sich mit Moers, in dessen Persönlichkeit man doch tiefere Einblicke bekommt und dessen Figur mich wohl noch am meisten überzeugen konnte.

 

Mein Fazit

Ich habe bis zu „Zerschunden“ alle erschienen Bücher von Michael Tsokos gelesen und war sehr neugierig auf seinen neuesten Roman.

Schon auf den ersten Seiten hatte mich Herr Tsokos wie ein Fisch am Harken, so detailliert hat er bereits die ersten Szenen beschrieben. Auch mit der Darstellung des Nachläufer-Falls relativ zu beginn konnte er mich sofort zu überzeugen.

Um vom eigentlichen Fall richtig gepackt zu werden, dauerte es bei mir leider etwas. Woran das liegt, kann ich nicht einmal genau sagen. Ich hatte das Gefühl, als würden an einem gewissen Punkt die Ermittlungen beinahe stagnieren und der Roman vor sich hin plätschern. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass sich die Handlung unnötig oder gar zäh in die Länge ziehen würde, da der Autor mich als Leser trotzdem fesseln konnte, so komisch das nun auch klingen mag. Einen rasanten und interessanten Abschluss gab es natürlich trotzdem und dieser ließ mich die Seiten des Buches in rasanter Geschwindigkeit umblättern.

Alles in allem kann man sagen, dass der Roman sicherlich nicht von den ausgefallenen Charakteren der Handlung profitiert, denn diese waren an sich recht unspektakulär und blieben bis auf einige Ausnahmen doch leider recht blass. Begeistern konnten mich aber nach wie vor die rechtsmedizinischen Fakten, die Michael Tsokos hier wieder gekonnt in die Handlung mit eingeflochten und so einen Einblick in die Arbeit der Rechtsmedizin gegeben hat. Absolut klasse! Einen absoluten Gänsehautfaktor hat das Buch in meinen Augen auch deshalb, weil es sich hierbei um einen True-Crime-Thriller handelt. Diesbezüglich war ich auch vom Nachwort sehr begeistert.

Schlussendlich hat mir das Buch trotz einiger (kleiner) Schwächen gut gefallen. Besonders die medizinischen Fakten konnten mich begeistern und ich werde sicherlich auch die kommenden Fälle Fred Abels mitverfolgen. Ich vergebe knappe 4/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.0

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2 Kommentare

  • Beantworten HibiscusFlower 1. Juni 2016 at 9:53

    Hallo 😉
    Ich musste jetzt ja schon etwas schmunzeln, als ich deine ersten beiden Zeilen zum Punkt Charaktere gelesen habe. Das Buch habe ich letzten Oktober gelesen, den Nachfolger gerade aktuell ausgelesen.
    Auf mich wirkte der Protagonist recht überzeichnet und konnte so ganz ohne Ecken und Kanten kein wirkliches Interesse bei mir hervorrufen.
    Ich bin gespannt, wie dir der nächste Teil gefallen wird. 😉
    Liebste Grüße, Hibi

    • Beantworten Jasmine 3. Juni 2016 at 14:57

      Der Nachfolgeband steht bei mir auch schon auf der Leseliste. Mal schauen, wann ich dazu kommen werde. Wie hat er Dir denn gefallen? Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich die Bücher nicht wegen der Charaktere lese hahaha, ansonsten würde ich sie wohl doch relativ schnell weglegen. Habe da eine ähnliche Meinung wie Du, was den Protagonisten angeht 😉 . Ich finde die Informationen aus der Rechtsmedizin total interessant und bin der Meinung, Tsokos bettet sie wunderbar mit in die Story ein, weshalb ich die mangelnde Überzeugungskraft der Figuren dann durchaus verzeihen kann^^
      Ganz liebe Grüße, Jasmine 🙂

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