Humor, Roman

Das Rosie Projekt – Graeme Simsion

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Autor: Graeme Simsion

Verlag: S.Fischer Verlage

Seitenzahl: 368

Preis: 9,99€ (TB), 18,99€ (HC)

ISBN:978-3-596-19700-2 (TB), 978-3-8105-1951-1 (HC)

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 23.03.2013

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Handlung

Don Tillmann ist Assistenzprofessor für Genetik und wohl die Definition für die Wortgruppe „sozial Inkompetent“. In Dons Leben jagt ein Fettnäpfchen das nächste, diese sozialen Konventionen sind aber auch so kompliziert? Was ist schließlich so schlimm daran die Aufsätze der Studenten abzuwiegen, oder ein müffelndes Fischskelett mit in die Vorlesung zu bringen um einen Studenten explizit von der Evolutionstheorie zu überzeugen? Neben den sozialen Konventionen gibt es aber auch noch ein weiteres Problem, welches Don ernsthaft beschäftigt. Er ist nach wie vor Single, beschließt aber in nächster Zeit zu heiraten. Dumm nur, dass dafür die passende Frau fehlt. Doch Don Tillmann wäre nicht Don Tillmann, hätte er nicht die rettende Idee. Mithilfe eines Fragebogens sollen alle ungeeigneten Frauen herausgefiltert werden. Rauchen oder Unpünktlichkeit sind nur wenige Eigenschaften, die Don so gar nicht gebrauchen kann. Doch dann trifft er Rosie, welche nicht nur Raucherin, sondern auch noch hochgradig unpünktlich ist!

Wie einige weitere Bücher wird „Das Rosie-Projekt“ ja schon seit einiger Zeit sehr gehyped. Als ich mir also in der Buchhandlung mal den Klapptext durchlas, versprach dieser eine romantische und witzige Geschichte. Grund genug mir das Buch einmal näher anzuschauen.

 

Cover

Das Cover ist sehr farbenfroh gestaltet und gefällt mir wirklich gut. Erste Rückschlüsse lässt es in meinen Augen nicht unbedingt zu, aber das muss ja auch nicht immer sein. Mir gefällt es jedenfalls sehr gut und hat seinen Zweck, den Leser in der Buchhandlung aufmerksam zu machen, bei mir schließlich auch sehr zufriedenstellend erfüllt.

 

Charaktere

Protagonist ist der Ende Dreißigjährige Don Tillmann, welcher in meinen Augen der absolute Inbegriff eines sozial inkompetenten Nerds ist. Doch schon auf den ersten Seiten habe ich ihn irgendwie lieb gewonnen, durch seine ulkige, skurrile und auch unschuldige Art kann man fast gar nicht anders als ihn zu mögen. Zwar musste ich aufgrund seiner wirklich sehr extremen Sozialinkompetenz immer wieder den Kopf schütteln, aber umso öfter wirklich herzhaft lachen. Es ist wirklich wunderbar, mit wie viel Liebe zum Detail die Macken und Marotten dieser Figur vom Autor dargestellten wurden. Einfach herrrlich!

 

Schreibstil

Die Handlung erlebt der Leser aus der Sicht Dons. In der Ich-Perspektive schildert der Autor Situationen auf sehr amüsante, nicht zuletzt, da der Leser so einen tollen Einblick in Dons Gedanken hat und seine soziale Inkompetenz so wirklich glaubhaft dargestellt wird. Szenen werden wirklich unglaublich lustig und doch zugleich nüchtern beschrieben und brachten mich so mehr als nur einmal richtig zum lachen. Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen.

 

Mein Fazit

„Das Rosie-Projekt“ war eine Zeit lang in aller Munde und wurde regelrecht gehyped. Den Leser erwartet ein absolut lustiger, amüsanter und kurzweiliger Roman, der es geschickt versteht den Leser mit viel Witz um den Finger zu wickeln. Die Figuren sind durchgängig mit viel Witz und Liebe zum Detail dargestellt, jedoch würde ich sie nicht als realitätsnah beschreiben. Dies hat mich jedoch in keinster Weise gestört, sondern mich einmal mehr zum Lachen gebracht. Ob man als Student nun unbedingt einen Professoren wie Don Tillmann benötigt sei mal dahin gestellt, doch als Protagonist konnte er mich nicht nur überzeugen, sondern auch begeistern.

„Ich war gerade dabei, Aufsätze von Studenten zu wiegen, was nicht verboten ist – aber vermutlich nur deshalb nicht, weil niemand weiß, dass ich es tue.“ Simsion, Graeme, Das Rosie-Projekt, S. 55

Seine detaillierten Vorstellung seiner zukünftigen Ehefrau und die Interaktionen mit Rosie sind einfach so gegensätzlich, dass man gar nicht anders kann als zu schmunzeln. Das Buch ist voller lustiger, schräger und skurriler Situationen. Einzig das letzte Kapitel konnte mich nicht so ganz begeistern, da die Geschichte in meinen Augen etwas abrupt endete, um dann im Epilog schon viel weiter anzusetzen.

Insgesamt ist es dennoch ein wirklich wunderbarer witziger und kurzweiliger Roman, der sich zwischendurch einfach mal wegliest. Das Buch wird sich einem jetzt nicht wochenlang nach dem Lesen einprägen, aber für das kurzweilige Lesevergnügen einfach perfekt und liefert dem Leser nebenbei auch noch eine extra Portion wunderbaren Humors. Eine Leseempfehlung gibt es hier für jeden Liebhaber humorvoller Romane. Insgesamt vergebe ich 4/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.0

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2 Kommentare

  • Beantworten Alexandra 2. Februar 2019 at 20:16

    Zum Rosie-Projekt: Ich fand‘s sehr lustig und thematisch mal ganz anders, als sonst so die gängige Unterhaltung der humorvollen Art. Die mangelnde Realitätsnähe hat mich nicht gestört, bzw. ich habe das nicht so empfunden.
    Um so enttäuschter war ich beim zweiten Buch, wo der Autor leider den Fehler gemacht hat, die Story weiterspinnen zu wollen. Ging gar nicht, fand ich.

    • Beantworten Jasmine 2. Februar 2019 at 23:04

      Ich gebe Dir absolut Recht! Ganz so schlimm fand ich die Fortsetzung zwar nicht, aber der erste Teil hat mir definitiv besser gefallen. Leider ist das ja oft so, wenn Bestseller dann fast gezwungenermaßen fortgesetzt werden. Ganz schlimm fand ich das bei „Ein ganzes halbes Jahr“. „Ein ganz neues Leben“ konnte ich nur bis Seite 120 lesen, dann habe ich es abgebrochen.

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