Historische Romane

Maggie und die Stadt der Diebe – Patrick Hertweck

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Autor: Patrick Hertweck

Verlag: Thienemann-Esslinger

Seitenzahl: 304

Preis: 14,99€

ISBN: 978-3-522-18403-8

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 13.07.2015

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Handlung

Orientierungslos und ohne Ziel flüchtet Maggie vor einer Bande Verbrecher 1870 durch die Slums von New York. Warum sie sie jagen und was sie von ihr wollen weiß sie nicht. Auf ihrer Flucht durch die dunkelsten Gassen von New York begegnet sie nicht nur zwielichtigen Gestalten, sondern auch einer Bande von kleinen Dieben, die sie mehr oder weniger bereitwillig bei sich aufnehmen. Schon bald hat sie dort eine neue Heimat gefunden. Auf einer der vielen Diebestouren erblickt Maggie schließlich einen Schauplatz, der alte Kindheitserinnerungen in ihr wachruft. Hat die Verfolgung der Verbrecherbande etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun und wie passt der legendäre Herr der Unterwelt in dieses Bild? Schon bald muss sich Maggie ihrer Vergangenheit stellen…

Ich lese unglaublich gern Bücher, die im 19. Jahrhundert spielen. Umso begeisterter war ich, alleine schon wegen des Covers, als ich von dem Buch „Maggie und die Stadt der Diebe“ hörte. Dieses Buch musste also unbedingt seinen Weg in mein Bücherregal finden.

 

Cover

Das Cover ist wirklich sehr ansprechend gestaltet und spricht damit nicht nur Kinder, sondern auch junge Erwachsene und solche, die es geblieben sind, an. Ein richtiger Eyecatcher für jung und alt.

 

Charaktere

Die Protagonistin des Buches ist die erst 13 jährige Maggie, welche Unterschlupf bei einer Diebesbande findet. Trotz des sehr jungen Alters der Protagonistin sollte der Roman jedoch keinesfalls nur als Kinderbuch klassifiziert werden. Schon auf den ersten Seiten lernt der Leser Maggie als pfiffiges und mutiges Mädchen kennen, welches sich schnell die Sympathie des Lesers sichert.

Neben einer wunderbaren Protagonistin finden natürlich noch viele andere wunderbare Charaktere ihren Weg in die Handlung. So sind die Mitglieder der „40 little Thieves“ unglaublich vielfältig und bezaubern den Leser jeder auf ihre ganz eigene Weise. Viele der handelnden Personen basieren auf tatsächlich realen historischen Figuren. Dies ist ein Punkt, der mir persönlich sehr gefällt. So findet neben vielen anderen beispielsweise auch Albert W. Hicks, seinerzeit die letzte Person, welche wegen Piraterie in den USA hingerichtet wurde, seinen Platz in der Handlung.

 

Schreibstil

Das Buch ist in vier Abschnitte geteilt, welcher jeweils den zentralen Handlungsort als Titel hat. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Der Autor hat sich hier im besonderen bemüht die Umgebung und auch die Personen beinahe malerisch zu beschreiben, sodass die Athmosphäre des Buches für den Leser wirklich zum Greifen nahe ist. Geschildert wird die Handlung aus der Sicht Maggies in der dritten Person, der Leser erhält jedoch auch nicht mehr Informationen als es auch die Protagonistin tut. Während des Lesens habe ich mich wirklich nah an der Handlung gefühlt, sodass ich mir nicht nur die Umgebung, sondern auch die Personen wirklich lebhaft vorstellen konnte.

 

Mein Fazit

„Maggie und die Stadt der Diebe“ ist keinesfalls eines dieser Bücher, welches man als nur für Kinder geeignet abtun sollte. Denn dies würde dem Buch nicht gerecht werden.

Die Geschichte entführt den Leser, egal ob jung oder alt, in das authentische und gleichzeitig fantastische New York der 1870er Jahre, bei welcher sich besonders im Hinblick auf die 40 little Thieves sicher einige Gemeinsamkeiten zum Klassiker „Oliver Twist“ finden lassen. Gemeinsam mit der Protagonistin Maggie und den 40 little thieves streift man durch die dunklen Gassen von New York und begegnet dabei nicht nur in den Slums der ein oder anderen zwielichtigen Gestalt, während man gemeinsam auf der Suche nach der Vergangenheit ist.

Unterstützt oder auch verfolgt wird man dabei von vielen Charakteren, die auf tatsächlichen historischen Personen basieren und so dem Leser ein unglaubliches Lesevergnügen bereiten. Dieser Punkt gefiel mir bei diesem Buch ganz besonders, gab es doch noch zusätzlichen Anlass zu Spekulationen über die Hintergründe zu Maggies Vergangenheit. Geschickt fließen dabei immer wieder gut recherchierte Fakten in die Handlung mit ein. Besonders gefallen hat mir außerdem, dass trotz des Fokusses, welcher auf Maggies Geschichte lag, auch die Hintergründe wichtiger Nebencharaktere nicht unberührt bleiben und sich so einige interessante Nebenstränge zur eigentlichen Haupthandlung geben.

Kritikpunkte habe ich an diesem Buch nur wenige, so hätte ich gern beispielsweise etwas über die Vergangenheit eines jeden der 40 little Thieves erfahren. Aber vielleicht bietet dies ja auch noch Material für eine Fortsetzung? Abschließend spreche ich für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aus, die Lust auf einen abenteuerlichen und gleichzeitig fantasievollen Roman haben. Von mir gibt es 4,5/5 Punkten für diese ungewöhnliche Geschichte.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.5

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