Autor: Rebecca James
Verlag: Rowohlt (Taschenbuch)
Seitenzahl: 320
Preis: 8,99€
ISBN:9783499255076
Erscheinungsdatum: 01.02.2012
Handlung
Seit der Ermordung ihrer Schwester wird die 17 jährige Katherine von ihren Schuldgefühlen beinahe zerrissen. Zu groß ist die Schuld, welche sie sich selbst am Tod ihrer Schwester gibt. Als sie auf ihrer neuen Schule zaghaft eine Freundschaft mit ihrer Mitschülerin Alice eingeht, scheint sie das erste mal seit dem schicksalhaften Tag wieder am Leben teilzunehmen. Doch Alice´Laune ist sprunghaft, geprägt von einem narzisstischen Charakter. Die Fassade beginnt zu bröckeln und schließlich beginnt auch Katherine sich zu fragen: Was will Alice wirklich?
Cover
Das Cover ist wirklich ansprechend gestaltet und fällt wohl sicherlich auf. An sich finde ich lässt es jetzt nicht unbedingt Rückschlüsse auf das Thema zu. Ansonsten finde ich das Cover wirklich gut gestaltet.
Charaktere
Protagonistin ist die 17 jährige Katherine Patterson, ehemals Boydell. Schon zu Beginn lernt der Leser sie als eine sehr tiefgründige Person kennen. Sie ist auf den ersten Seiten ein eher stilles Mädchen, welches mit zunehmender Handlung immer mehr ihren Weg zurück ins Leben findet. Auf den ersten Seiten erhält man bereits einen tiefen Einblick in ihre umfassenden Gedanken, welche sie schon von Beginn an älter wirken lassen als die 17 Jahre, die sie ist.Katherine ist wirklich eine sehr angenehme Person, deren Gedanken ich eigentlich die ganze Zeit über gut nachvollziehen konnte. Eine tolle Protagonistin, die das Lesevergnügen und die Tiefgründigkeit des Buches unheimlich steigert.
Als Antagonistin kann man sicherlich Alice bezeichnen, die dem Buch ja auch irgendwie ihren Namen gibt. Alice würde ich beinahe als komplettes Gegenteil von Katherine bezeichnen. Laut, immer im Mittelpunkt und eine Narzisstin wie sie im Buche steht. Eine echte Zicke eben. Sympathie habe ich (natürlich) schon von Anfang an nicht für sie empfunden, jedoch auch keine wirkliche Antipathie. Hier ist sicher noch einiges an Potential, welches noch nicht ausgeschöpft wurde. Mit zunehmender Handlung erscheint mir Alice zwar wie ein Miststück, doch viel mehr erscheint es mir wie ein Schrei nach Hilfe.
Schreibstil
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Besonders die Gefühle und Gedanken der Protagonistin sind detailliert und tiefgründig beschrieben, sodass der Leser schon von Anfang an eine ganz besondere Beziehung zu ihr hat. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und beschäftigen sich nicht nur mit der Zeit, in der Katherine und Alice befreundet waren, sondern zeigen auch die Hintergründe zu Katherines Vergangenheit mit ihrer Schwester auch und beleuchten ebenfalls die Zukunft der Protagonistin, sodass sich die Geschichte ab einem gewissen Punkt zu einem großen, runden Bild zusammen fügt. Eine gute Idee, die ebenso umgesetzt ist.
Mein Fazit
Manchmal bin ich einfach nur auf der Suche nach einem Buch für zwischendurch, und genau das habe ich hier gefunden. „Die Wahrheit über Alice“ hat mir einige nette und unkomplizierte Lesestunden beschert. Besonders gefallen hat mir dabei die tiefgründige Protagonistin, welche mich mit ihren Gedanken wirklich von Anfang an auf ihre Seite ziehen konnte. Ich denke dies ist außerdem wohl die größte Stärke des Buches. Alice hätte ich mir gerne noch ein wenig fieser gewünscht. Während des ganzen Buches herrschte eine wirklich beinahe unheilschwangere Stimmung. Alice´Charakter wirkte einerseits gefährlich, andererseits wartete ich (vergeblich) auf den Showdown, der in meinen Augen alleine schon durch den Prolog ein wenig „vorangekündigt“, oder aber dem Leser in die Gedanken gelegt wurde. Das Ende wurde diesem aber in meinen Augen nicht ganz so gerecht und hätte gut und gern noch etwas an die „unheilschwangere“ Stimmung angepasst werden können. Besonders gut hat mir allerdings wieder der Schreibstil gefallen, in diesem Zusammenhang auch besonders die Kapitelaufteilung mit den Zeitsprüngen in der Geschichte.
Abschließend habe ich mit „Die Wahrheit über Alice“ ein nettes Buch für zwischendurch gefunden, mit welchem ich einige nette Lesestunden hatte. Einen Thriller würde ich ihn nicht nennen, doch eine beklemmende Stimmung erzeugt er allemal. Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall, nicht zuletzt, weil der ein oder andere sicherlich eine Person im weiteren Bekanntenkreis hat, die Alice entfernt ähnelt. Insgesamt vergebe ich 3,5/5 Punkten.
Gesamtbewertung
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