Autor: Amy Efaw
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
Preis: 8,99€
ISBN: 978-3-551-31294-5
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.04.2012
Handlung
Devon ist 15, eine exzellente Schülerin und zudem eine außergewöhnlich talentierte Fußballerin. Niemand kann glauben, dass ausgerechnet die verantwortungsvolle Devon in Untersuchungshaft sitzt, angeklagt des versuchten Mordes an ihrem eigenen Baby. Auch wusste niemand von der Schwangerschaft Devons, vielleicht nicht einmal sie selbst? Hat sie ihre eigene Schwangerschaft verdrängt? War es wirklich Devon, welche das Baby in einer Mülltonne sich selbst überließ? Was geschah wirklich?
Teenagerschwangerschaften sind ein delikates Thema. Dieses Buch beleuchtet jedoch aus einer ganz anderen Perspektive
Cover
Das Cover finde ich wirklich toll gestaltet und hat einen tollen Kontext zum Inhalt. Auch wenn man alleine vom Titel her nicht direkt Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen kann, lässt das Cover zumindest auf das Thema schließen.
Charaktere
Devon ist wirklich eine ausgesprochene ruhige Protagonistin, für die ich schon auf den ersten Seiten erste Sympathien und Mitgefühl entwickeln konnte. Ich als Leser habe Devon als verantwortungsvolles Mädchen kennen gelernt, welches ich der beschuldigten Tat nicht zutrauen würde. Genau wie auch Devon weiß der Leser nicht wirklich was geschehen ist, erlebt die Situationen aber so realitätsnah, dass ein schnelles Einfühlen in die Figur absolut möglich ist und gemeinsam mit der Protagonist die Suche nach der Wahrheit beginnt. Auch wenn Devon während der gesamten Handlung als sehr ruhig und auch recht verantwortungsvoll erscheint, kommt man nicht umhin zwischendurch den typischen Dickkopf und andere Züge eines Teenagers zu bemerken. Auch wird im Laufe der Handlung deutlich, dass Devon schon seit geraumer Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen hat und diese (nun) ihren Tribut fordern.
Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr anschaulich und realitätsnah. Nicht zuletzt kann sich der Leser wirklich gut in die Hauptperson einfühlen, da die Handlung aus ihrer Sicht beschrieben wird. Der Leser erhält detaillierte Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt und werfen dabei oft mehr Fragen auf als wirkliche Antworten. Dies geschieht nicht zuletzt deshalb, da auch Devon nicht wirklich weiß wie viel Wahrheit die Anschuldigungen beinhalten. Die gesamte Stimmung des Buches ist recht bedrückend, was angesichts des Themas natürlich auch mehr als verständlich und angemessen ist.
Mein Fazit
„Eine Tat wie diese“ ist ein Buch, welches den Leser auch nach den letzten Seiten lange nicht loslässt. Gemeinsam mit der Protagonistin begibt sich der Leser auf die Suche nach der Wahrheit und erhält dabei einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Hauptperson. Mehr als nur einmal fragte ich mich wie einsam Devon gewesen sein muss um solche Anschuldigungen aufkommen zu lassen.
Die Geschichte geht mehr las nur unter die Haut und ich finde es wirklich toll, dass das Buch neben Teenagerschwangerschaften auch delikate Themen wie Kindesvernachlässigung und das Aussetzten von Schutzbefohlenen behandelt. Obwohl ich das Buch schon vor einigen Wochen beendet habe, denke ich noch immer daran zurück.
Auch bin ich immer noch davon fasziniert wie die Autorin es geschafft hat, dass ich der Protagonistin schon nach kurzer Zeit und schließlich während des gesamten Handlung, trotz der fürchterlichen Vorwürfe, kein einziges Mal Antipathie gegenüber empfunden habe. Vielmehr konnte ich wirklich mit ihr Mitfühlen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass sie selbst nicht wusste was genau vorgefallen war.
Abschließend gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch, welches sicherlich gerade wegen seines Schreibstils und der überzeugenden Protagonistin auch für Jugendliche geeignet ist. Allerdings kann ich dem Verlag, welches dieses Buch „ab 14 Jahren“ deklariert nicht ganz zustimmen. Ich würde es eher ab einem Alter von 16 Jahren empfehlen. Insgesamt vergebe ich 5/5 Punkten.
Gesamtbewertung
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