Autor: Christine Drews
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 336
Preis: 8,99€
ISBN:978-3-404-17085-2
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 12.11.2015
Handlung
Ein wichtiges Mitglied des britischen Geheimdienstes wird bestialisch ermordet. Es scheint als habe der Täter persönliche Gründe für seine brutale Tat, denn das Opfer war bereits seit langer Zeit im Ruhestand und saß zudem im Rollstuhl. Rachel Hyatt gehört zu den besten Profilern ihres Faches und kommt dem Mörder schon bald auf die Schliche. Doch dann wird sie von der Jägerin zur Gejagten…
Thriller findet man viele, doch welche weichen von der Masse ab und bieten dem Leser etwas neues?
Cover
Passend zum Titel ist das Cover blutig und brutal gestaltet. Ich bin davon nicht restlos begeistert, da sich das Buch so, rein äußerlich, kaum von der Masse abhebt. Setzt man es jedoch in Beziehung zum Titel so lässt sich nicht bestreiten, dass beides gut aufeinander abgestimmt ist und mich als Leser neugierig machen würde.
Charaktere
Rachel ist eine Meisterin ihres Faches und wird nur zu den brutalsten Morden gerufen. Dennoch wirkt sie auf mich als Leser kein bisschen überheblich und ist eine durch und durch angenehme Protagonistin, mit der man schon auf den ersten Seiten schnell Sympathie aufbaut. Ob man sich jetzt unbedingt mit ihr identifizieren kann sei dahin gestellt, doch ich für meinen Teil finde das auch nicht immer unbedingt notwendig. Ich hatte auch so eine große Lesefreude daran, Rachel zu begleiten und mit ihr mitzufiebern.
Eine weitere Hauptperson des Buches lässt sich wohl auf der anderen Seite ausmachen. Nicht oft habe ich ein Buch gelesen, in welchem der Mörder schon beinahe zu Beginn der Handlung eine sehr präsente Rolle (abgesehen vom Offensichtlichen natürlich) einnimmt. Vielmehr spreche ich hier davon, dass der Leser schon sehr schnell eine Ahnung der Identität des Mörders entwickeln wird und der Hintergrund Stück für Stück immer weiter beleuchtet wird. Auch habe ich sehr schnell ein Gefühl für den „Bösewicht“ bekommen. Nicht unbedingt Sympathie, aber immerhin. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter in die Tiefe gehen, da dies sicherlich das Lesevergnügen einschränken würde.
Schreibstil
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Er war wirklich anschaulich, und auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte das ganze noch eine Spur „brutaler“ zu lesen, sofern man das so ausdrücken kann, war es für mich mehr als genug um auch wirklich zu überprüfen ob alle Türen fest verschlossen sind. Dennoch könnte ich mir auch vorstellen, dann der Schreibstil auch für Leser geeignet ist, die nicht unbedingt die „total brutale“ Version eines Thrillers brauchen. Ich habe mich sehr nah an der Handlung gefühlt und mit allen Figuren mitgefiebert, die Spannung war von Anfang an da und hielt sich ohne Unterbrechung bis zum Ende. Ein Schreibstil, der einen jeden Thriller zu einem Lesevergnügen macht!
Mein Fazit
Thriller gibt es viele und immer wieder ertappe ich mich dabei wie ich nach einem Buch dieses Genres suche, welches sich von der Masse abhebt. „Killerjagd“ ist das Debüt Christine Drews, doch es konnte mich begeistern, sodass es bestimmt nicht mein letztes der Autorin sein wird.
Anders als bei vielen anderen Thrillern baut der Leser, neben der „normalen“ Protagonistin, auch recht schnell eine Beziehung zum Mörder auf. Ich will nicht unbedingt sagen, dass es sich dabei bei mir um Sympathie handelte, doch ein gewisses (eingeschränktes) Verständnis war vorhanden. Die Spannung war von Anfang an gegeben und zog sich durchgehend bis zum Ende der Story, auch wenn man im Laufe der Handlung immer mal wieder signifikante Details über den Mörder erfährt. Das Motiv blieb jedoch beinahe bis zum Schluss im Dunkeln, auch wenn ich natürlich die ein oder andere Spekulation aufstellte.
Auch fand ich es sehr erfrischend, dass sich wichtige Fragen, die sich beim Lesen zur Handlung immer mal wieder ergaben, auch zwischendurch beantwortet werden konnten. Nie genug um die Spannung abebben zu lassen, doch genug um einen Teil der Neugier zu befriedigen, neue Fragen aufzuwerfen und natürlich um das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Ich für meinen Teil fand diesen Aspekt wirklich besonders gut, denn beim Lesen immer wieder mit Fragen gequält zu werden, die sich dann erst zum Schluss auflösen, ist auf Dauer auch manchmal nervig. Es ist schwierig hierbei das Gleichgewicht zu behalten, genug beantworten um eine gewisse Befriedigung der Neugier zu gewährleisten, aber dennoch genug im Dunkeln lassen um Spannung und Nervenkitzel zu gewährleisten. Die Autorin hat diesen Spagat in meinen Augen perfekt hinbekommen.
Alles in allem ein wirklich absolut gelungener Thriller, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Und sicherlich nicht der letzte Roman aus der Feder der Autorin in meinem Regal! Insgesamt vergebe ich 4/5 Punkten.
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