Krimi & Thriller

Schmerz – Lisa Gardner

978-3-499-26924-0

Autor: Lisa Gardner

Verlag: Rowohlt (Taschenbuch)

Seitenzahl: 480

Preis: 9,99€

ISBN:9783499269240

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 24.04.2015

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Handlung

Klapptext:  Ich war drei, als meine Schwester entdeckte, was das Besondere an mir ist. Aufgrund einer genetischen Störung bin ich außerstande, Schmerz zu empfinden.
Meine Schwester Shana ist eine verurteilte Mörderin, die tötet, seit sie vierzehn ist. Unser Vater ist Harry Day, der legendäre Serienmörder, der ganz Amerika in Atem hielt. Er ist nun schon seit vierzig Jahren tot, aber dieser «Rosen-Killer» weiß Dinge über ihn, die er eigentlich nicht wissen dürfte. Meine Schwester sagt, sie ist die Einzige, die ihn stoppen kann.
Auf dem Bett eine tote Frau. Auf dem Nachttisch Champagner und eine langstielige rote Rose. Als Detective D.D. Warren den Tatort inspizieren will, geht plötzlich das Licht aus. Dielenböden knarren, fremder Atem an ihrem Ohr … Später heißt es, aus ihrer Pistole seien drei Schüsse abgefeuert worden. D.D. selbst ist schwer verletzt.
Sechs Wochen später schlägt der «Rosen-Killer» wieder zu. Ohne eine Spur zu hinterlassen. D.D. Warren versucht verzweifelt, sich an Details jener Nacht zu erinnern, doch es gelingt ihr nicht. Dafür erinnert sich der Mörder umso besser …

Was gibt es besseres als in der dunklen Jahreszeit einen vernünftigen Thriller zu lesen? „Schmerz“ ist der fünfte Teil der Serie um die Polizisten D.D. Warren von Lisa Gardner. Auch wenn ich die Vorgängerbande nicht gelesen habe, so hatte ich bei diesem Buch keinerlei Probleme beim Einstieg.

 

Cover

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und fällt definitiv auf. Die Farben wirken kalt und steigern in meinen Augen die Spannung. Der Blick „durch“ die Blume lässt einen ersten Eindruck erahnen.

 

Charaktere

Wirkliche Neuerungen hat man bei den herkömmlichen Charakteren nicht zu erwarten. D.D Warren erscheint mir wie die typische, ambitionierte Polizistin, wie sie einem oft in Thrillern über den Weg läuft, doch das macht sie nicht minder sympathisch. Aufgrund eines „Unfalls“ und der resultierenden Verletzung, ist sie vom Dienst suspendiert. Dies hindert sie jedoch in keinster Weise daran sich tatkräftig an den Ermittlungen zu beteiligen und hartnäckig ihrer Spürnase zu folgen.

Dr. Adeline Glenn, welche neben D.D. Warren wohl auch als eigentliche Protagonistin bezeichnet werden kann, ist ein etwas anderes Kaliber. Als Leser erhält man recht schnell einen Einblick in ihre Gedanken. Meine Einstellung ihr gegenüber ist ein wenig zwiegespalten, an einigen Stellen konnte ich für diese Figur ein gutes Verständnis entwickeln, an einigen wieder nicht. Die Tatsache, dass sie keine Schmerzen empfindet, macht sie unbestritten zu etwas Besonderem. Dies setzt sich, in einigen Punkten, sicherlich auch in ihrem Charakter fort.

 

Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich angenehm und flüssig zu lesen. Das Geschehen wird hauptsächlich aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben. Dies hat mir gut gefallen. Die eigentliche Besonderheit war dabei jedoch die Erzählweise der Autorin. Hier wurde jedoch nicht durchgehend diesselbe Erzählperspektive verwendet. Dies ist ein Punkt, der mich zunächst überrascht, aber auch sehr schnell begeistert hat. Die Autorin nutzt für die Handlung aus D.D. Warrens Sicht den außenstehender Erzähler, während der Leser das Geschehen aus der Sicht Adelines mithilfe der Ich-Perspektive erfährt.

 

Mein Fazit

„Schmerz“ ist das erste Buch von Lisa Gardner, welches ich gelesen habe. Nachdem mich eine ihrer Buchverfilmungen wirklich begeistern konnte, beschloss ich recht schnell, dass zumindest ein Buch vorerst einziehen musste. Durch Zufall fiel die Wahl auf „Schmerz“, obwohl es bereits der fünfte Teil der Reihe um D.D. Warren ist. Dies wusste ich jedoch im Vorfeld nicht. Auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände hat mir dieser wirklich gut gefallen.

Die Elemente zwischen Psychothriller und etwas Blutigerem sind hier in meinen Augen gut abgewogen. Detailgetreu schildert die Autorin die inszenierten Morde, um den eifrigen Leser in den Bann zu ziehen. Falsche Fährten, zurückliegende Verbrechen und zwei ungleiche Schwestern mit dunklen Geheimnissen runden das Lesevergnügen wunderbar ab.

Ich persönlich konnte mir der Figur Adelines mehr anfangen als mit der von D.D. Warren. Dies lag vielleicht aber auch einfach an den gewählten, verschiedenen Erzählperspektiven. Diese Idee hat mich im übrigen wirklich sehr begeistert. D.D. Warren erschien mir trotzdem etwas blass, aber schließlich handelt es sich hierbei auch um den fünften Teil einer Serie und nicht um den ersten. Der Leser hatte ja also theoretisch schon während der letzten Bände genug Zeit diese Figur kennen zu lernen. Dies finde ich eigentlich auch einen netten Ansatz, denn manchmal finde ich es doch ermüdend beim Lesen einer Buchreihe die Hauptfiguren immer und immer wieder vorgestellt zu bekommen. Schließlich hat man sie ja (meist) im Vorfeld schon einige hundert Seiten begleitet.

Wirkliche Stör- oder Negativfaktoren sind mir nicht wirklich aufgefallen, allerdings hatte ich auch keinen wirklichen Aha-Effekt, der mich mit Neuem überraschte.

Abschließend spreche ich für diesen Roman eine Leseempfehlung aus. Der Leser bekommt hier einen soliden Thriller geboten, der trotz blutiger Detailtreue, Geheimnissen und Wahnsinn ohne den Slasherfaktor auskommt und mir einige schöne Lesestunden beschert hat. Obwohl man jetzt keine wirklich großen Neuerungen im Genre erwarten kann, konnte mich das Buch mit seinen 480 Seiten doch durchgehend im Bann halten. Insgesamt vergebe ich 4/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.0

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