Autor: Fredrik Backmann
Verlag: S. Fischer Verlage
Seitenzahl: 368
Preis: 9,99€
ISBN:978-3-596-19780-4
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 12.06.2014
Handlung
Nach dem Tod seiner Frau und seiner unfreiwilligen vorzeitigen Pensionierung sieht der 59 jährige Ove keinen wirklichen Sinn mehr im Leben und beschließt zu sterben. Da dies möglichst zeitnah geschehen soll, trifft er auch gleich die praktischen Vorbereitungen dazu. Dies heißt jedoch nicht, dass er die (morgendlichen) Kontrollrunden durch sein Wohngebiet vernachlässigen kann. Außer ihm selbst schreibt schließlich keiner die Falschparker auf und achtet auch sonst nicht drauf, dass auch wirklich alle Regeln eingehalten werden. Schließlich zieht im Haus gegenüber eine Familie ein, die prompt am Tag des Umzuges Oves Briefkasten umfahren. Schon bald bemerkt nicht nur die Familie, sondern auch der Leser, welch berührende Vergangenheit hinter Oves Gebrummel stecken.
Das Buch „Ein Mann namens Ove“ ist zur Zeit in aller Munde. Was liegt also näher als diesem Roman einmal unter die Lupe zu nehmen? Und schon alleine der Klapptext ließ mich schmunzeln.
Charaktere
Die Charaktere dieses Buches sind alle mit so einem Detailreichtum beschrieben, dass man einfach jede einzelne der Figuren lieben MUSS! Allen voran natürlich Ove. Der grummelige Kontrollfreak, dessen weicher Kern hinter einer harten Schale sitzt. Ordnungsliebend und vom Charakter sicher nicht ganz einfach sorgt er aus Prinzip dafür, dass auch ja jeder aus der Siedlung die Regeln einhält, weil…ja weil man das eben so macht! Ordnung muss schließlich sein! Wo doch heutzutage schon niemand mehr vernünftig Auto fahren kann (siehe Briefkasten) oder gar einfache Reparaturen durchführen. Doch schon nach wenigen Seiten lernt der Leser eine andere Seite von Oves Persönlichkeit kennen, die einen neben dem praktischen Dauerlächeln während des Lesens auch die ein oder andere Träne in die Augen steigen lässt.
Neben dem beinahe neurotischen Ove bekommt der Leser eine ganze bandbreite an herrlichen Figuren geboten, die das Buch zu einem wahren Lesevergnügen machen!
Schreibstil
Der Leser erlebt die Handlung hauptsächlich aus der Sicht Oves. Der Schreibstil ist locker und doch nüchtern, ganz ähnlich wie Ove. Dennoch versteht der Autor es dem Leser ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, sei es durch eine Portion schwarzen Humors oder Oves schrullige Art. Scheint man im ersten Moment aus dem Schmunzeln nicht mehr hinaus zu kommen sorgen tiefgründige Zitate und Oves Gedankengut im nächsten Moment für emotionsgeladene Stille, die den Leser berührt.
Mein Fazit
Manchmal kann ich den Hype um gewissen Bücher schlichtweg nicht nachvollziehen. Bei diesem Buch bin ich allerdings absolut der Meinung, dass das Aufsehen hier mehr als gerechtfertigt ist! Selten habe ich einen Roman gelesen, der mich auf einer Seiten schmunzeln ließ und auf der nächsten Seite so berührte, dass beinahe ein Tränchen lief. Zunächst möchte sicherlich niemand einen Nachbarn wie Ove haben, Strafzettel fürs Falschparken bekommt man schließlich auch schon so genug. Doch schon nach wenigen Seiten kann man nicht anders als Ove einfach in sein Herz zu schließen. Schließlich hat er in vielen Dingen auch gar nicht so Unrecht. Der Roman bietet ein Wechselbad der Gefühle, viel Humor und einfach wunderbare Charaktere. Auch finden sich eine Vielzahl an wundervollen Zitaten im Buch, die das Lesevergnügen so noch umso mehr steigern.
„Liebe ist etwas Sonderbares. Sie überkommt einen völlig überraschend.“, Backman, Fredrik, Ein Mann namens Ove, Seite 352.
Abschließend spreche ich für diesen Roman eine absolute Leseempfehlung aus! Auch wenn es sich bei diesem Buch eher um eine ruhigere Geschichte handelt, zählt sie beinahe unangefochten zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr und gehört in meinen Augen in das gut sortierte Bücherregal einer jeden Leseratte! Insgesamt vergebe ich an dieses tolle Buch 5/5 Punkten.
Gesamtbewertung
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