December Park – Ronald Malfi

Autor: Ronald Malfi

Verlag: Luzifer Verlag

Seitenzahl: 531

Preis: 16,99€

ISBN: 978-3-95835-032-8

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 30.09.2015

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Handlung

Im Herbst 1993 wird das beschauliche Örtchen Harting Farms von einer Serie Kinderentführungen heimgesucht. Als schließlich die Leiche einer der Vermissten auftaucht, ist der kleine Ort vor Angst wie gelähmt. Schon bald ist in den Medien die Rede vom Piper – dem Kinderfänger. Die Angst hat sich längt in dem kleinen Ort festgesetzt und auch die Polizei ist ratlos, als immer mehr Kinder und Jugendliche verschwinden…

Thriller gibt es viele, doch wer kennt ihn nicht? Den Wunsch, nach einem fiesen Thriller ohne gleich einen ganzen Slasherfilm vor Augen zu haben? Mit December Park ist man da genau an der richtigen Adresse!

 

Cover

Das Cover ist düster gehalten und jagt einem schon beim ersten Anblick einen Schauer über den Rücken. Der Blick des Jungen auf dem Cover scheint einen geradewegs anzublicken und beschert einem dadurch eine Gänsehaut der Extraklasse. Ein wunderbarer Einstieg in das Buch!

 

Charaktere

Unbestritten kann man sagen, dass dieses Buch von seinen Charakteren lebt. Im Zentrum der Handlung stehen die fünf Freunde Angelo, Scott, Peter, Michael und Adrian. Als Jugendliche in einem vom Piper heimgesuchten Ort haben sie es sich zur Aufgabe gemacht das Rätsel um den Piper zu lösen. Protagonist der Handlung ist dabei der 15 jährige Angelo Mazzone, dessen Vater gleichzeitig auch Detective der Polizei von Harting Farms ist. Mit viel Liebe zum Detail werden die Figuren in die Handlung eingeführt, sodass der Leser diese nach kurzer Zeit bereits ins Herz geschlossen hat. Gerade die Charaktere sind so herrlich authentisch geschrieben, dass der Leser sich unweigerlich in seine eigene Jugend zurück versetzt wird. Die Charaktere sind sympathisch und doch gleichzeitig fehlbar. Neben den fünf jugendlichen Hauptfiguren werden dem Leser neben dem Piper natürlich auch der obligatorische tyrannische Junge aus der Nachbarschaft geboten, welcher den Jungs zwischendurch das Leben schwer macht.

 

Schreibstil

Der Schreibstil ist einfach wunderbar, für mich war es ein wahrer Genuss in dieses Buch abtauchen so dürfen! Der Schreibstil ist sehr bildhaft und detailreich, sodass man wirklich unglaublich gut in der Handlung aufgehen kann. Nicht nur einmal hatte ich förmlich das Gefühl mit den Jungs durch die Straßen von Harting Farms zu radeln, oder mit Ihnen gemeinsam durch den Wald zu streifen. Dies wird durch die verwendete Ich-Pespektive aus Angelos Sicht natürlich noch unterstützt. Einige Szenen waren in ihrer Atmosphäre so ungezwungen geschrieben, dass ich förmlich das Gefühl hatte neben den Jungs zu stehen. Ist im ersten Moment die Stimmung ungezwungen und locker, schafft es der Autor mit seinem wunderbaren Schreibstil im nächsten Moment die Stimmung zu verdüstern, sodass der Piper nicht nur aufgrund der angespannten Stimmung im Ort allgegenwärtig erscheint. Gänsehaut pur und der allseits bekannte Schauer über den Rücken gehören hier zum Pflichtprogramm!

 

Mein Fazit

„December Park“ ist ein Thriller, der ohne viel Blut und Gemetzel auskommt und dafür unbestritten von seiner düsteren Atmosphäre und den wunderbaren Charakteren lebt. Eine Serie von Kinderentführungen, bei denen die Opfer verschwinden als seien sie vom Erdboden verschluckt verursacht wohl bei jedem eine Gänsehaut. Diese hatte ich auch tatsächlich während der gesamten Lesezeit.

Der Schreibstil lässt den Leser vollends in die Handlung abtauchen und zwischendurch erinnerte mich das Buch tatsächlich etwas an Stephen Kings berühmten Roman „Es“. Atmosphärisch düster beschreibt der Autor hier auch gekonnt die Hilflosigkeit und Anspannung, die im Ort Harting Farms seit Auftauchen des Piepers herrscht. Dieser gleicht während der gesamten Handlung einem Phantom, agiert aus dem Dunkeln, dem Unbekannten und verbreitet so nicht nur bei den Bewohnern des Schauplatzes, sondern auch beim Leser Angst und Schrecken.

Auch wenn ich zunächst einige Kapitel brauchte um in die Handlung zu finden und von dieser gepackt zu werden, konnte mich dieser Coming-of-Age Thriller mit seiner düsteren und intensiven Stimmung unbestritten in seinen Bann schlagen. Auch die Auflösung hat mir wirklich gut gefallen, dennoch hätte ich mir an dieser Stelle gerne noch mehr Informationen und eine ausführlichere Erklärung gewünscht, da so, zumindest bei mir, doch noch einige Fragen offen geblieben sind.

Dies tat meinem Lesespaß jedoch keinen Abbruch und ich habe die gruseligen Stunden mit Gänsehaut wirklich genossen! Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung für jeden, der einen Thriller mit düsterer Stimmung ohne viel Gemetzel, aber dafür mit wunderbaren Charakteren zu schätzen weiß! Insgesamt bekommt dieses Buch 4,5/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung