Autor: Jo Platt
Verlag: Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 368€
Preis: 9,99€
ISBN: 978-3-499-26885-4
Erscheinungsdatum: 30.05.2015
Handlung
Der etwas verrückten Rosalind, genannt Ros, passiert wohl so ziemlich das, was jedes Frau als einen ihrer größten Alpträume bezeichnen würde. Sie wird von ihrem Verlobten sitzengelassen und das auch noch vor dem Traualtar, ohne jegliche Erklärung. Was folgt ist ein Spießrutenlauf zwischen Depressionen und Mitleid. Schließlich tritt sie die Flucht nach vorn an und beginnt ein neues Leben und zieht in ein neues Haus. Zum Inventar des neuen Hauses gehört auch Mr Edward, das Meerschweinchen des Hauses. Doch bald geschieht ein schrecklicher (Verkehrs-)Unfall. Mr Edward wird von Ros´ unachtsamen Nachbarn mit dem Rasenmäher überfahren! Doch als der Fahrer des Meerschweinchenmähers schließlich vor ihrer Haustür steht kann Ros diese unglaublich blauen Augen nicht vergessen. Denn an diese kann sie sich trotz des unmöglichen Bartes noch ganz genau erinnern…
Charaktere
Protagonistin des Romans ist die etwas skurrile und sicherlich auch ein wenig verrückte Ros. Altersmäßig gibt es im Buch kaum Hinweise, in meiner Vorstellung ist sie um die 30. Trotz ihrer manchmal etwas merkwürdigen Art (andererseits wer hätte nach so einem Vorfall nicht leicht einen an der Klatsche?) konnte ich bereits zu Beginn des Buches schnell Sympathie für diese Figur empfinden. Mit ihrer witzigen, scharfsinnigen und gleichzeitig manchmal doch etwas begriffsstutzigen Art wickelt sie im Laufe der Handlung nicht nur den Leser um ihren Finger.
Neben der verrückten Ros gibt es da auch noch den charmanten Daniel, den der Leser zunächst beinahe als Obdachlosen identifiziert. Sehr schnell wird er zu einem durchaus sehr angenehmen und sympathischen Charakter. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass der erfolgreiche Geschäftsmann in diesem Klisché nicht unbedingt den arroganten und attraktiven (Bad) Boy entspricht, sondern viel mehr mit einer wirklich sympathischen, mitfühlenden und witzigen Figur aufwartet, welche der Leser sehr schnell in sein Herz schließt.
Auch die (weiteren) Nebencharaktere sind mit viel Liebe dargestellt und ich konnte sie schnell ins Herz schließen. Natürlich gibt es da noch den Übeltäter,genannt „die Ratte“, der Ros schändlich vor dem Altar hat stehen lassen.
Schreibstil
Das Geschehen wird aus Ros´Sicht in der Ich-Perspektive geschildert. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.
Mein Fazit
„Herz über Kopf“ ist ein erfrischender Sommerroman, der sich schnell lesen lässt. Trotz wirklich lustigem Klapptext ist der Funke bei mir während des Lesens nicht so recht übergesprungen. Ich hatte ein Buch mit etwas mehr Witz erwartet, als ich schlussendlich gelesen habe. Die Handlung an sich ist nett gemacht, jedoch keine neue Idee. Dennoch hätte man sicherlich etwas mehr Witz in das Buch einbringen können, auch wenn Ros´verrückte Art mich doch manchmal zum Schmunzeln gebracht hat. Der große Lacher war für mich aber leider nicht dabei. Besonders gefallen haben mir dafür aber die Charaktere des Romans. Gerade was den erfolgreichen (Geschäftsmann) Daniel angeht war es schön mal von einer Person zu lesen, der Arroganz und Ignoranz nicht direkt ins Gesicht geschrieben stehen, wie man es ja zur Zeit in vielen gehypten Büchern findet. Gut gefallen hat mir auch das Ende, gerade der Handlungsstrang, der die „verhasste Ratte“ betrifft.
Abschließend spreche ich hier eine Leseempfehlung für einen schönen, lockeren Sommerroman aus, dessen Potential sicherlich nicht komplett ausgeschöpft wurde. Etwas mehr Witz hätte ich mir schon gewünscht, doch ich habe mich trotzdem gut amüsiert und unterhalten. Ich vergebe 3,5/5 Punkten.
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