Autor: John Green
Verlag: dtv – Hanser
Seitenzahl: 338
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-423-62583-8
Erscheinungsdatum: 16. Auflage 01.03.2015
Handlung
Die 16 jährige Hazel Grace Lancaster leidet seit ihrem 13. Lebensjahr an Schilddrüsenkrebs und kämpft nun gegen Metastasen in der Lunge. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie den 17 jährigen Augustus Waters kennen, welcher ebenfalls Krebspatient ist. Die beiden beginnen eine Freundschaft aufzubauen, die bald tiefe Gefühle hervor rufen. Hazel jedoch sträubt sich gegen eine Beziehung, da sie sich selbst als tickende Zeitbombe sieht und mit ihrem baldigen Tod rechnet. Dennoch entwickelt sich eine zarte Beziehung zwischen den Beiden. Schließlich fliegen Hazel und Augustus nach Amsterdam, um Hazels Lieblingsautoren zu treffen. Dieser entpuppt sich jedoch als großes Arschloch, doch die beiden genießen ihre Reise trotzdem in vollen Zügen. Zurück Zuhause folgt jedoch ein Schicksalsschlag nach dem anderen.
Zunächst war ich bei diesem Buch etwas skeptisch. Der Klapptext hat mich zu Beginn nicht so wirklich überzeugt, doch nachdem ich so viel Gutes gehört hatte, habe ich mich dann doch entschlossen es zu lesen. Ich fand es wirklich berührend.
Charaktere
Die Charaktere des Buches sind sehr authentisch dargestellt und konnten mich als Leser von der ersten Seite an überzeugen. Nicht nur Sympathie für die Figuren, sondern auch absolutes Verständnis für deren Sichtweisen und Gedankenwelt konnte ich schon zu beginn der Handlung empfinden.
Hazel ist 16 und kämpft bereits seit Jahren gegen den Krebs. Zu Beginn des Buches empfand ich ihr Verhalten als depressiv, so liest sie doch immer dasselbe Buch und bleibt die meiste Zeit im Haus. Der Leser lernt Hazel jedoch schon sehr bald als ein tiefgründiges Mädchen kennen, welches gegenüber ihrer Krankheit nicht unbedingt resigniert, sich jedoch mit dem augenscheinlich unvermeidlichen bereits abgefunden hat. Dennoch beweist sich im Laufe des Buches ungeahnte Stärke und schildert sowohl die Krankheit, als auch Folgen oftmals mit einer zunächst ungeahnten Prise Sarkasmus.
Augustus Waters, ein 17 jähriger Krebspatient, welcher als Folge seiner Krankheit ein Bein verloren hat, erscheint dem Leser zunächst als das Gegenteil von Hazel. Voller Lebenslust widmet er sich den schönen Dingen des Lebens und erfüllt Hazel schließlich ihren größten Wunsch, nach Amsterdam zu reisen ihren Lieblingsautoren zu treffen. Auf dieser Reise kann sich nicht nur Hazel Augustus nicht widerstehen. Auch den Leser wickelt Augustus mit seinem Charme um den Finger.
Schreibstil
Nicht nur mittels der Charaktere wickelt John Green den Leser um den Finger. Auch der Schreibstil ist tiefgründig und dabei so flüssig, dass man beinahe darin versinken könnte. Eine Vielzahl an wunderbaren Zitaten, die sich beinahe auf jeder Seite finden lassen, runden das Leseerlebnis auf eine einzigartige und tiefgründige Weise ab.
Mein Fazit
Während ich dabei bin diese Rezension zu schreiben merke ich wie schwer es ist für dieses Buch die passenden Worte zu finden. Die Geschichte von Hazel und Augustus ist so vieles auf einmal: Sie ist schön, unendlich traurig, tiefgründig. Während Hazel sich zu Beginn des Buches schon mit ihrem unweigerlichen Tod abgefunden hat, scheint sie ihre Lebenslust mit zunehmender Seitenzahl wiederzufinden. In „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ begleitet der Leser, in meinen Augen, eines der schönsten literarischen Liebespaare überhaupt und spricht dabei keineswegs nur Jugendliche und junge Erwachsene an.
John Green hat hier wahrlich ein Meisterwerk geschaffen, welches mit tiefgründigen Charakteren und einer fabelhaften Sprache besticht. Kämpft man als Leser auf der einen Seite noch mit den Tränen, muss man oftmals auf der folgenden Seite schon wieder schmunzeln. Die Wortwechsel und Gespräche zwischen Augustus und Hazel sind vielfältig, ebenso die Gedankenwelt der Protagonisten. Doch trotz des Sarkasmus´ und des schwarzen Humors sind sie vor allem eins: tiefgründig. Oft legte ich eine Lesepause ein um wirklich in Ruhe über die geschriebenen Zeilen nachdenken zu können. Ich könnte hier eine Fülle an Zitaten einfügen, denn es gibt zu viele schöne, als dass man sie alle nennen könnte. Doch dieses ist mir besonders in Erinnerung geblieben, denn in meinen Augen beschreibt es genau das, was ich beim Lesen dieses Buches empfunden habe.
„Manchmal liest man ein Buch, und es erfüllt einen mit diesem seltsamen Missionstrieb, und du bist überzeugt, dass die kaputte Welt nur geheilt werden kann, wenn alle Menschen dieser Erde dieses eine Buch gelesen haben.“ – Green, John, Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Seite 36
Abschließend möchte ich sagen, dass ich selten von einem Roman derart berührt war, wie es hier der Fall ist. Ein emotionsgeladener Roman, der den Leser schmunzeln und weinen lässt, und den Leser eines am meisten verdeutlicht: Man kann nicht jeden Tag leben als wäre es sein letzter, doch ein jeder kann das beste aus der eigenen Situation machen. Ich vergebe 5/5 Punkten.
Seid ihr neugierig geworden? Dann solltet ihr euch auch unbedingt anschauen, was Influenza-Books zu diesem wundervollen Roman sagt. Zur Rezension gelangt ihr hier.
1 Kommentar
[…] Jasmine: Ein tiefgründiges Buch, welches beim Leser eine ganze Palette an Gefühlen weckt. Ein absolutes Muss für jeden Bücherwurm. [mehr] […]