Roman

Schmale Pfade – Alice Greenway

9783866482326_schmale-

Autor: Alice Greenway

Verlag: Mare Verlag

Seitenzahl: 368

Preis: 22,00€ (HC)

ISBN:978-3-86648-232-6

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 09.02.2016

Hier geht es zur Verlagsseite

 

 

 Handlung

Jim Kennoway hat seine Frau verloren und damit auch seinen Lebenswillen. Zurückgezogen lebt er seitdem an der Küste. Einst ein bekannter Ornithologe verbringt er seine Tage nun damit seinen Schmerz mit Alkohol zu betäuben. Doch eines Tages steht Cadillac Baketi vor seiner Tür, die Tochter seiner alten Bekanntschaft Tosca, mit der er dreißig Jahre zuvor während des Pazifikkriegs japanische Schiffe ausgespäht hat. Jim ist von dem plötzlichen Besuch alles andere als begeistert, doch schon bald zeigt sich, dass die ungebetene Besucherin vielleicht genau die Richtige ist um Jim zurück ins Leben zu helfen.

 

Cover

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Erste Rückschlüsse auf die Handlung lassen sich zwar nicht ziehen, doch stehen die Federn des Covers in Zusammenhang mit der wunderbaren Sprache des Buches.

 

Charaktere

Die Charaktere des Buches sind von der Autorin mit viel Liebe zum Detail dargestellt. Die lebenslustige und lebhafte Cadillac stellt einen enormen Gegensatz zum beinahe griesgrämigen und etwas depressiven Jim. Um ehrlich zu sein hatte ich vor allem zu Beginn des Buches einige Mühe mit Jim warm zu werden. Die besserte sich zwar etwas im Laufe des Buches, doch generell wollte der Funken zu den Charakteren nicht ganz überspringen.

 

Schreibstil

Der Schreibstil ist wirklich wunderbar. In Alice Greenways Sprache ist eine Leichtigkeit und Eleganz zu finden, die mit der einer Feder zu vergleichen ist. Mit viel Geschick schiebt sie den Leser in die gewünschte Richtung und schafft es dabei mit Zurückgenommenheit auch auf Dinge zwischen den Zeilen hinzuweisen..einfach toll!

 

Mein Fazit

Ich stehe dem Buch zwiegespalten gegenüber. Während mich der Sprachgebrauch und der Schreibstil des Romans vollkommen überzeugen konnten, hatte ich meine liebe Müh mit den Charakteren und der Handlung.

Während des gesamten Buches wollte der Funken zwischen mir und den Charakteren nicht so richtig überspringen. Besonders mit Jim konnte ich kaum warm werden, daran konnten leider auch die Rückblenden in seine Vergangenheit nicht viel ändern. Auch wenn diese sicherlich dazu gedacht waren um den Leser das Verhalten Jims näher zu bringen und ein Gewisses Verständnis für diese Figur zu entwickeln. Einen etwas besseren Zugang hatte ich zu Cadillac, doch auch hier fehlte mir das gewisse Etwas.

Die Handlung an sich ist sicherlich ganz nett, doch empfand ich diese auf Dauer als zu langatmig, sodass ich mich zwischenzeitlich beinahe quälen musste weiterzulesen. Der Roman ist sehr ruhig, wirkliche Spannungsmomente sollte man als Leser nicht erwarten.

Die Beschreibung der Landschaft und der Natur gefielen mir sehr, dies vornehmlich wegen des Schreibstils. Dieser ist auch in meinen Augen das größte Potential des Buches, denn die Sprache ist wirklich ein wahrer Genuss. Besonders gefallen haben mir auch die Zitate aus Stevensons Schatzinsel, die vor einem jeden Kapitel zu finden sind.

Alles in allem ein ruhiges Buch, welches nicht unbedingt mit einer furiosen oder spannenden Handlung punkten kann, dafür aber umso mehr im Schreibstil und dem Sprachgebrauch. Ein Buch, welches eher für Leser geeignet ist, welche einen außergewöhnlichen Schreibstil und Sprachgebrauch zu schätzen wissen und eine ruhige Handlung favorisieren. Insgesamt vergebe ich 3/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung3.0

Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Dir könnte auch folgendes gefallen

Keine Kommentare vorhanden

Antwort schreiben