Krimi & Thriller, Meine Empfehlungen

Jung, blond, tot – Andreas Franz

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Autor: Andreas Franz

Verlag: Droemer-Knaur

Seitenzahl: 512

Preis: 9,99€

ISBN: 978-3-426-40719-6

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.07.1998

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Handlung

In Frankfurt werden mehrere junge und brutal verstümmelte Mädchen im Teenageralter tot aufgefunden. Sie alle haben eins gemeinsam, blondes Haar, welches mit roten Schleifen zu Rattenschwänzen zusammen gebunden sind. Julia Durant, eine junge und begabte Polizistin übernimmt die Ermittlungen. Die Opfer stammen sowohl aus der Frankfurter Upper Class als auch dem städtischen Brennpunkt. Die Hinweise sind dürftig und der Mörder fordert immer mehr unschuldige Opfer. Julia Durant ermittelt und tritt dabei nicht nur einer einflussreichen Persönlichkeit auf die Füße.

Lange war ich in letzter Zeit auf der Suche nach einem richtig guten Krimi. Leider haben mich neuere Krimis in letzter Zeit dann doch öfter mal enttäuscht. Vor einiger Zeit las ich schonmal einen Julia Durant – Krimi aus der Feder von Andreas Franz und dieser hat mich wirklich absolut begeistert. Also beschloss ich nun mich der ganzen Reihe zu widmen und mit dem ersten Roman zu beginnen.

 

Charaktere

Wirkliche Protagonisten gibt es in meinen Augen in diesem Buch nicht unbedingt. Der Leser begleitet die Kommissarin Julia Durant, welche einer Protagonistin noch am nähesten kommt, und weitere ihrer Kollegen während der Ermittlungsarbeit. Die Charaktere haben oftmals klischéhaftige Eigenschaften, die sich so manch einer bei einem Polizeibeamten vorstellt. So sind die Beamten alle durchweg Raucher, trinken täglich literweise Kaffee. Ansonsten sind die Charaktere recht unterschiedlich gezeichnet, besonders die Kommissarin scheint sich mit einem straken Durchsetzungsvermögen und ihrem Gespür für die Ermittlungen ein wenig von den anderen abzugrenzen. Auch die Nebenfiguren sind interessant und vielfältig gezeichnet und konnten mich überzeugen.

 

Schreibstil

Die Handlung erlebt der Leser aus vielfältigen Perspektiven von Seiten der Polizei, (un-)beteiligte Nebenfigur und auch aus Sicht des Mörders. Dabei wird immer die Perspektive der dritten Person verwendet, wodurch der Leser oftmals einen kleinen Informationsvorsprung erhält. In meinen Augen steigert dies hier die Spannung. Ansonsten ist der Schreibstil angenehm zu lesen und sehr spannend gehalten.

Unbedeutende Handlungen werden machmal recht schnell abgefertigt und lesen sich ein wenig wie eine Abhandlung. Mir hat dies in dem Zusammenhang gut gefallen, ich muss als Leser nicht unbedingt immer wissen welcher Song während der Heimfahrt im Radio läuft, wie sich die heiße Tomatensuppe auf der Zunge anfühlt oder eine detaillierte Beschreibung wie es sich anfühlt sich das Knie zu stoßen. Etwas am Schreibstil muss ich dann doch wirklich sehr kritisieren, die Rechtschreibfehler. Hier hätte der Lektor/die Lektorin wirklich bessere Arbeit leisten können. Auch die Dialoge waren manchmal etwas verwirrend und anstrengend zu lesen, zwischenzeitlich war es mir als Leser nicht ganz klar welche Aussage nun von welcher Person getroffen wurde. Auch hätte an manchen Stellen ein Absatz geholfen, etwa bei einem Perspektiv- oder Szenenwechsel. Da ich das Buch aber als E-book gelesen habe, können die fehlenden Absätze auch an der Formatierung liegen.

 

Mein Fazit

„Jung, blond, tot“ ist seit einiger Zeit endlich mal wieder ein guter Krimi, der mir zwischen die Finger kam. Nachdem ich für den Einstieg einige (wenige) Seiten benötigte, konnte mich das Buch von vorne bis hinten fesseln.

Die Haupthandlung war wirklich spannend aufgebaut und auch die Nebenstränge konnten mich wirklich begeistern. Besonders gefallen hat mir dabei, dass diese Nebenstränge schlussendlich auch mit dem Hauptstrang zusammenhingen und ebenfalls ab und zu etwas aus dem Privatleben der Polizisten kam. Um hier niemanden zu spoilern möchte ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen.

In meinen Augen ist dieser Krimi ein absoluter Pageturner, ich habe ihn innerhalb von 24 Stunden förmlich verschlungen. Die Taten und gerade der Zustand der Opfer wird beizeiten wirklich sehr anschaulich und brutal geschrieben, sodass dieser Aspekt sicherlich nicht allen gefallen wird. Bereits 100 Seiten vor Ende des Buches erfährt man wer der eigentliche Mörder ist, doch dies tut dem Buch in meinen Augen keinen Abbruch, bei mir hat es die Spannung sogar noch gesteigert. Auch der psychologische Aspekt des ganzen wird keinesfalls vernachlässigt, was mich besonders begeistert hat. Es war absolut interessant zu lesen wie sich die Psychologie des Mörders auf seine Handlungen auswirkt. Auch hier möchte ich nichts weiter dazu sagen, da ich sonst zu viel aus dem Buch vorweg nehmen möchte.

Abschließend spreche ich hier, trotz kleine Schwächen, eine absolute Leseempfehlung für Krimifans aus, die kein Problem mit einem etwas brutaleren Buchverbrechen haben. Der Krimi hat mich wirklich total gefesselt und ich freue mich schon unglaublich das nächste Buch von Andreas Franz zu verschlingen! Insgesamt vergebe ich 4/5 Punkten.

 

Gesamtbewertung

Gesamtbewertung4.0

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